Wie alt werden Katzen?

Wie alt Katzen werden, hängt von einigen Faktoren ab. Nicht auf alle diese Faktoren haben wir als Katzenhalter einen Einfluss. Wir zeigen dir hier die wichtigsten Fakten und was im Laufe eines Katzenlebens mit deiner Katze passiert, wie sich ihr Verhalten dabei ändert und was du beachten musst.

Weiterhin geben wir dir Tipps an die Hand, wie du deine Katze im Alter unterstützen kannst, damit sie körperlich und geistig nicht mehr als nötig abbaut. Ganz verhindern lässt sich dies natürlich nicht, aber wenn du deine Katze altersgerecht förderst, bleibt sie auch im Alter noch lange fit.

Zu Beginn wollen wir gleich die Frage klären, wie alt Katzen werden können. Dies ist zwar von Rasse zu Rasse und von der Haltungsform sehr unterschiedlich, aber 15 Jahre solltest du auf jeden Fall einplanen, wenn du eine Katze kaufen möchtest. Aber auch 20 Jahre sind durchaus keine extreme Seltenheit!

Die wichtigsten Fakten: Wie alt werden Katzen?

  • Hauskatzen, die ohne Freigang rein in einer Wohnung oder einem Haus leben, werden im Schnitt etwa 14 bis 18 Jahre alt. Dieser Durchschnitt setzt sich aber eben auch aus den Katzen zusammen, die sogar über 20 Jahre alt werden und eben jenen, die schon deutlich früher von uns gehen.
  • Freigänger haben eine etwas geringere Lebenserwartung von etwa 10 bis 15 Jahren. Dies ist vor allem der höheren Unfallgefahr geschuldet
  • Zu gesicherten Freigängern liegen keine Daten vor, aber ich würde diese eher im Bereich der Hauskatzen ohne Freigang einordnen, da hier viele Gefahrenquellen eben ausgeschlossen sind.
  • Streunende Katzen ohne wirklichen Bezug zum Menschen haben eine Lebenserwartung von nur 4 bis 8 Jahren . Natürlich gibt es hier auch große Ausnahmen in beide Richtungen, aber die natürlichen Feinde im Wald und auf der Wiese sind nun Mal da, genauso wie Autos, aber auch Ansteckungsgefahren mit Katzenkrankheiten durch den Kontakt zu anderen streunenden Katzen.
  • Weiterhin werden Rassekatzen im Schnitt etwa 10-12 Jahre alt. hier spielen viele Erbfaktoren die durch Züchtung entstanden sind, eine wichtige Rolle.
  • Ein interessanter Fakt zum Schluss: Die älteste Katze trug den Namen Cremé Puff, lebte in Texas und wurde laut Guinness World Records stattliche 38 Jahre alt! Das entspricht in Menschenjahren umgerechnet über 150 Jahre.

Ein Menschenjahr sind sieben Katzenjahre?

Früher sagte man, dass ein Menschenjahr mit 7 Katzenjahren umzurechnen ist. Diese Annahme gilt mittlerweile aber als veraltet. Gerade in den ersten Lebensjahren ist dieses 7-zu-1-Modell gar nicht treffend. So sind Katzen mit ca. 6 bis 9 Monaten bereits geschlechtsreif, was bei dem veralteten Modell in Menschenjahren nur 3,5 bis 5 Jahre entspricht. Ebenso wären 18 Jahre, also der obere Durchschnitt der Lebenserwartung einer Katze, bei dem alten Modell schon 126 Menschenjahre, was dann doch sehr weit vom Durchschnitt von uns Menschen entfernt ist.

Das alte Modell wurde von verschiedenen Ansätzen abgelöst. Diese Modelle sind alle sehr ähnlich. Alle beachten den Zeitraum der Geschlechtsreife und der Wachstumszeit der Katzen, sowie die Zeit des Lebensabends.

Ein aktuelles Modell ist das folgende:

Alter der KatzeMenschenjahre
1 Jahr alte Katze15 Menschenjahre
2 Jahre alte Katze24 Menschenjahre
3 Jahre alte Katze28 Menschenjahre
4 Jahre alte Katze32 Menschenjahre
5 Jahre alte Katze36 Menschenjahre
6 Jahre alte Katze40 Menschenjahre
7 Jahre alte Katze44 Menschenjahre
8 Jahre alte Katze48 Menschenjahre

Das Modell geht hier in Schritten von 4 Jahren weiter.

Wann ist meine Katze alt?

Es gibt einige Verhaltensweisen und einige körperliche Alterserscheinungen, woran du erkennen kannst, dass deine Katze altersschwach wird. Diese sind nicht bei jeder Katze gleich.

Eine offensichtliche Veränderung zeigt sich in der Aktivität der Katze: Seniorkatzen schlafen mehr als jüngere Katzen. Sie spielen weniger und der Gang durch das Revier wird zunehmend kürzer.

Weiterhin kommen Seniorkatzen mit Veränderungen im Tagesablauf nicht mehr so gut zurecht: Sie haben dann oft ihren immer gleichen Tagesablauf und wenn dieser plötzlich durch irgendein Ereignis ganz anders wird, können Seniorkatzen dann auch mal leicht verwirrt sein. Ein Umzug und somit ein völlig neues Revier wäre praktisch das letzte, was eine Seniorkatze möchte.

Ältere Katzen zeigen auch Körperliche Einschränkungen: So werden Senioren häufig von Zahnproblemen und einer empfindlicheren Mundhöhle geplagt. Weiterhin wird der Geruchssinn schlechter im Alter. Dies hat auch zur Folge, dass die Katze weniger frisst und auch das Trinken lässt im Alter sehr nach. Auch das Sehen, Hören und Riechen, also die Leistung der Sinnesorgane nimmt im Alter ab.

Weitere körperliche Einschränkungen zeigen sich zum Beispiel beim Putzen des Fells, da nicht mehr alle Stellen ohne weiteres erreicht werden. Und auch der Sprung auf höhere Plattformen wie Schränke oder Fensterbänke stellen für alte Katzen ein immer größeres Problem dar, wodurch einige höher gelegene Flächen vielleicht nicht mehr genutzt werden. Grundsätzlich sollte eine ältere Katze aber immer Zugang zu höheren Plattformen haben.

Die häufigsten Todesursachen bei Katzen sind übrigens Nierenerkrankungen und Verkehrsunfälle. Um zumindest den Nierenerkrankungen entgegenzuwirken, achte immer darauf dass deine Katze ausreichend viel trinkt und füttere nicht zu häufig Trockenfutter, da eine Katze dadurch entsprechend mehr trinken muss um ihren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.

Einer alten Katze den Alltag erleichtern

Durch die körperlichen Einschränkungen, die deine Katze im Alter hat, kann ihr etwas Unterstützung nicht schaden. Hier kannst du einiges für deine Seniorkatze tun.

Wenn deine Katze nicht mehr auf höher gelegene Plattformen wie einen Schrank kommt, kannst du ihr mit einem Zwischenpodest oder einer Katzentreppe helfen, sodass Sie wieder ganz nach oben kommt. Denn eine Katze hat immer gerne den Überblick über ihre Umgebung.

Auch wenn deine Katze bewegungsfaul wird, solltest du nicht auf die täglichen Spieleinheiten verzichten. Fordere deine Katze weiterhin - wenn auch nicht mehr so intensiv - aber nur so sorgst du dafür, dass sie möglichst lange noch aktiv bleibt. Und beachte, dass du die Spiele an den gesundheitlichen Zustand deiner Katze anpasst.

Solltest du feststellen, dass deine Katze verwirrt ist, sorge für klare Tagesroutinen. Vermeide Veränderungen in deiner Wohnung bzw. im Revier deiner Katze.

Fällt deiner Katze sogar das Putzen schwer, kannst du sie mit einem feuchten, nicht nassen Lappen unterstützen.

Ein Trinkbrunnen kann deine Katze dazu animieren, ausreichend zu trinken. Dies gilt besonders für alte Katzen, die nicht mehr so viel trinken wie früher, aber grundsätzlich auch für Katzen jeder Altersklasse.

Oft wird auch ein spezielles Katzenfutter für Seniorkatzen angeraten. Unserer Meinung nach, enthält ein hochwertiges Katzenfutter wie wir es anbieten alles, was auch eine gesunde Seniorkatze braucht. Ist deine Katze krank, dann macht ein Spezialfutter für Katzen durchaus Sinn! Wichtig für dich als Katzenhalter ist immer, dass deine Seniorkatze regelmäßig frisst und ihr Gewicht nicht schwankt.

Solltest du feststellen, dass deine Katze nicht mehr so gut sehen kann, weil sie vielleicht nachts gegen Möbel läuft oder Dinge umwirft, die sie sonst nicht anrührt, kann ein kleines Nachtlicht helfen, den Alltag der Katze in der Nacht einfacher zu bestreiten.

Zu guter Letzt wird auch der regelmäßige Besuch beim Tierarzt wieder empfohlen. Durch die Altersschwäche und das damit verbundene schwache Immunsystem, ist die Katze einem erhöhten Risiko von Problemen durch Krankheiten aller Art ausgesetzt. Wie häufig der Besuch beim Tierarzt stattfinden sollte, sollte am besten mit dem Tierarzt selbst geklärt werden. Denn auch der Besuch selbst ist Stress für die Katze.

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